Dipl.-Ing. Matthias Bšhringer

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Deutscher Bundestag

Sekretariat des Petitionsausschusses

 

Platz der Republik 1

11011 Berlin

 

 

 

Petition

Jšrg Asmussen

 

Pfaffenhofen, 14.04.2013

Sehr geehrte Damen und Herren,

 

hiermit reiche ich folgende Petition beim Petitionsausschuss des Deutschen Bundestags ein:

 

Der Bundestag mšge Jšrg Asmussen zur Persona non grata erklŠren.

 

Als Jšrg Asmussen 2011 von der Bundesregierung ins EZB Direktorium befšrdert wurde, hatten Angela Merkel und Wolfgang SchŠuble einen Bock zum GŠrtner gemacht.

Jšrg Asmussen sa§ Ÿber 5 Legislaturperioden unter den Bundeskanzlern Kohl, Schršder und Merkel von 1996 bis 2011 im Bundesministerium der Finanzen als

-       Referent fŸr internationale Wirtschafts- und WŠhrungsentwicklung, internationale WŠhrungsfonds

-       persšnlicher Referent des StaatssekretŠrs fŸr Europapolitik, Geld und Kredite, Internationale Finanz- und WŠhrungspolitik

-       Leiter des MinisterbŸros und persšnlicher Referent des Bundesministers der Finanzen

-       Leiter der Unterabteilung Grundsatzfragen der Europapolitik und finanzielle Grundsatzfragen der europŠischen Politiken

-       Leiter der Abteilung Finanzmarktpolitik

-       StaatssekretŠr fŸr finanzpolitische und volkswirtschaftliche Grundsatzfragen, Finanzmarktpolitik und Europapolitik

 

Diese hohen Posten tŠuschen Ÿber seine nicht vorhandenen FŠhigkeiten fŸr eine volkswirtschaftlich nachhaltige Finanzpolitik. Im Gegenteil. Jšrg Asmussen war der Treiber fŸr die Deregulierung des Finanzmarkts und TŸršffner fŸr Schrottpapiere. Er ist ein Macher der Finanzkrise und ist nun dazu eingesetzt Europa aus der Finanzkrise zu ziehen. Seine Spur:

-       2006 hat er in einem Aufsatz mit dem Titel ãVerbriefungen aus Sicht des FinanzministeriumsÒ neuen Finanzprodukten, insbesondere ABS-Papieren, einer stŠrkeren Kapitalmarktorientierung, angemessenen Aufsichtsstrukturen und einer tieferen Fertigung von Finanzdiensleistungen das Wort geredet. Abgebildet in die Exekutive verbreiteten sich mit seinem Wirken die berŸchtigten Asset Backet Securities (ABS) am Finanzmarkt. Zur Verbreitung der ABS bediente sich Herr Asmussen der True-Sales-Initiative (TSI), eine Vereinigung in der die Banken-Lobby und Banken-Kontrolleure verquickt sind. Als zusŠtzliches Mitglied der TSI (neben dem Amt im Bundesfinanzministerium) setzte er sich fŸr die Befreiung von der Gewerbesteuer bei ABS-GeschŠften ein. Die Verbriefung von Krediten wurde auf Gehei§ der TSI mit einem GŸtesiegel, dem TSI SPV befeuert. Die TSI stellte auch Zweckgesellschaften bereit, die zur Abwicklung der Verbriefungsaktionen benštigt werden. Die ABS waren Auslšser des Crashs 2008.

-       Jšrg Asmussen war neben seinem Amt im Finanzministerium gleichzeitig auch Aufsichtsrats-Mitglied der IKB-Bank. Die IKB-Bank war Gro§abnehmer von amerikanischen ABS-Papieren. Diese von Jšrg Amussen gefšrderten ABS-GeschŠften fŸhrten 2007 zum Beinahe-Zusammenbruch der IKB-Bank. Jšrg Asmussen handelte in dieser Hinsicht zweifach bemerkenswert: Zum einen pries er noch kurz vor dem Desaster die ABS und die Notwendigkeit zur Liberalisierung zu deren Verbreitung. Zum anderen lie§ er im Finanzministerium 8 Milliarden Euro zur Rettung der IKB locker machen. Der Interessenskonflikt wurde nicht weiter verfolgt.

-       Jšrg Asmussen war in Ungereimtheiten der 100 Milliarden Euro teuren Rettung der HRE verwickelt. Dabei hŠtten der damalige Finanzminister SteinbrŸck  und Asmussen eine Haftung an die AlteigentŸmerin Bayerische Hypo- und Vereinsbank, nun im Besitz der italienischen Unicredito richten kšnnen. Statt dessen schnŸrten sie im September 2008 exakt am Tag des Ablaufs der VerjŠhrungsfrist von 5 Jahren ohne genaue Kenntnis des Wertes des HRE ein Rettungspaket von 26,5 Mrd Euro. Einen Warnbrief an Asmussen im Januar 2008 Ÿber sich anbahnende LiquiditŠtsprobleme entschuldigte er mit Ÿbersehener Korrrespondenz nach RŸckkehr aus einem Kurzurlaub.

-       Als StaatssekretŠr nutzte er die erweiterte MachtfŸlle aus, Regulierungen von den FinanzmŠrkten abzuwenden. Als Deregulierer ist er MittrŠger der Finanzkrise und zugleich verantwortlich fŸr teure Bankenrettungen auf Kosten der Steuerzahler und der Staatsverschuldung betroffener LŠnder. Die Schonung der FinanzmŠrkte gehšrt auch dann zum Prinzip von Herrn Asmussen wenn er zur Bankenrettung bevorzugt Steuergelder einsetzt.

-       Die von Herrn Asmussen forcierte Ermšglichung schnell erzeugter gro§er Geldvolumen fŸr den Mittelstand sollte mit dem durch derartige Finanzprodukte ausgelšsten Finanzcrash 2008 zum Bumerang werden. Im Nu waren die Geldtršge fŸr den Mittelstand und Kommunen leer. Katerstimmung setzte ein.

-       Sein aktueller Coup ist die ãRettungÒ Zyperns. Hier brachten Bundeskanzlerin Merkel, Finanzminister SchŠuble und Jšrg Asmussen die Legende von den russischen Oligarchen und dem spekulativen Steuerparadies ins Spiel. Tatsache ist aber, dass Zypern bis zum Krisenjahr 2008 (man erinnere sich der Akteure) stabil im EU-Verbund dastand. Das Bankenwesen ist historisch stark mit Griechenland verbunden, was in Folge der von Angela Merkel verschleppten Rettungspolitik Griechenlands zum existentiellen Nachteil wurde. Die zypriotischen Banken mussten rund drei Milliarden Euro auf Grund der Beteiligung des Privatsektors am griechischen Schuldenschnitt abschreiben. Weitere Abschreibungen folgten. Die durch die Troika (EU, EZB, IWF) gelŠhmte griechische Wirtschaft zog auch die Wirtschaft auf Zypern runter. Nun klopfte Zypern bei den Verursachern der Landeskrise an, im Hinterkopf das Wissen um milliardenschwere Erdgas-vorkommen vor der KŸste. Diese ZusammenhŠnge interessierten aber die Retter Zyperns mit Deutschland an der Spitze nicht. Stattdessen wurde im kurzsichtig eigenen Machtinteresse die Geschichte von den russischen Oligarchen verbreitet, die nun dran glauben mŸssten. Die Russen hatten ihr Geld aber schon lŠngst von den zypriotischen Banken abgezogen und z. B. in New York investiert, da bereits 2012 die Anleger vorgewarnt waren. Nichtsdestotrotz hielten Merkel, SchŠuble und Asmussen an der Beteiligung der Sparer fest, was zunŠchst zu einer Blockade des Parlaments auf dem Inselstaat fŸhrte. Im weiteren Verhandlungsmarathon pochte Asmussen auf die Sonderabgabe auf Einlagen fŸr eine Gesamtsumme von knapp 6 Mrd Euro mit der Drohung, dass die EZB die Banken sonst fallen lassen wŸrde, obwohl die Beteiligung die normalen BŸrger und nicht die Oligarchen trifft. Dass der vermeintlich sozial gefŸhrte Begriff ãSchonung der KleinsparerÒ tŠuscht, zeigen die Meldungen Ÿber gefŠhrdete Unternehmer und Betriebs-schlie§ungen, ausgelšst auch durch willkŸrliche Kontensperrungen. Das Anknabbern der Einlagen und Pensionsfonds lšste eine Verunsicherung bei Sparern auch in anderen europŠischen LŠndern aus. Nie zuvor war eine Enteignung im GesprŠch. Weil mit der Verunsicherung das Geld aus den Krisen-lŠndern flie§t, verschlimmert sich deren škonomische Lage, einspringende LŠnder wie Deutschland mŸssen noch mehr Rettungsgelder aufbringen.

-       Jšrg Asmussen hat aus der Finanzkrise und den daran beteiligten ABS-Papieren nichts gelernt. Er macht auch als EZB-Direktoriumsmitglied weiter mit seiner Werbetour fŸr heikle Finanzprodukte. Die EZB akzeptiert ABS noch immer als Sicherheit in Form von EZB-Collateralen.

 

Jšrg Asmussen trŠgt im EZB-Direktorium eine hohe und entscheidende Verantwortung. Da er als nicht gewŠhlter Mann jenseits der Demokratie agiert, ist IntegritŠt und Entscheidungen im Interesse der BŸrger Europas zu erwarten. Nach den oben genannten Punkten ist Jšrg Asmussen dagegen eine Gefahr fŸr den Frieden in Europa. Kontrolleur und Lobbyist in einer Person sind in einer so wichtigen Funktion nicht vertretbar. Folgen Bundeskanzlerin Merkel und Bundesfinanzminister SchŠuble weiter Jšrg Asmussen, fŸhren sie Hand in Hand mit dem Finanzkasino und finanzmarktkonformen Sparprogrammen fŸr kriselnde LŠnder Europa an den Rand des Abgrunds.

 

Der Bundestag mšge daher dieser Petition folgen und damit Distanz zu Jšrg Asmussen zum Ausdruck bringen.

 

Herangezogene Quellen von:

www.ecb.int, www.true-sale-international.de, www.nachdenkseiten.de,

deutsche-wirtschafts-nachrichten.de, www.heise.de/tp/, lobbypedia.de

Aufsatz ãVerbriefungen aus Sicht des BundesfinanzministeriumsÒ von Jšrg Asmussen

Zeitung Der Freitag

 

 

 

 

 

Mit freundlichen Gr٤en,

 

 

 

Matthias Bšhringer